Ökumenisches

Esperanto-Forum

Nummer 32 -  8. Jahrgang  -  Dezember 1998 

Inhalt:


"..damit sie alle eins seien.."
Gliwice (Gleiwitz) wartet auf uns

Die Vorbereitungen für den 14. Ökumenischen Esperanto-Kongress (7.-14. August 1999 in Gliwice, Polen) sind in vollem Gange. Das Thema liegt fest, die Anmeldezettel sind fertig. Veranstalter sind die beiden konfessionellen Esperanto-Vereinigungen IKUE (katholisch) und KELI (evangelisch). Die Woche findet unmittelbar im Anschluss an den allgemeinen Weltkongress statt. Dieser kommt seit 1985 zum erstenmal wieder nach Deutschland, nach Berlin (die nächsten Austragungsorte sind Tel Aviv 2000 und Zagreb 2001).

Beim letzten ökumenischen Kongress in Polen mussten viele abgewiesen werden, da die verfügbaren Plätze in Gostyn fast über Nacht belegt waren. Diesmal steht mehr Raum zur Verfügung. Dennoch sollte nicht zögern, wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, einmal nach Polen zu fahren.

"..damit sie alle eins seien.." war der Wille und Wunsch Jesu in seinem Hohenpriesterlichen Gebet, wie es im Johannesevangelium (Kap.17) nachzulesen ist. Das ist der geistliche Antrieb für alle ökumenischen Bemühungen. Wie steht es mit der Ökumene an der Schwelle des dritten Jahrtausends? Was haben wir erreicht? Was haben wir an Gemeinsamem entdeckt? Wo liegen die wirklichen Unterschiede? Bei diesem Kongress wollen wir uns fragen, was seit dem ersten gemeinsamen Kongress 1968 anders geworden ist. Wie vorsichtig die Schritte damals getan werden mussten, zeigt die Bemerkung eines führenden Esperantomanns auf evangelischer Seite: Als auf den Kongresspapieren vom Ersten gemeinsamen Esperanto-Kongress der Christen gesprochen wurde, protestierte er: Erster - damit tue man so, als sei schon klar, dass es auch einen zweiten geben werde, und dabei habe man bis jetzt nur der Zusammenkunft in Limburg an der Lahn zugestimmt. Ob es einen zweiten und weitere geben soll, müsse sich erst erweisen. Die Teilnehmer von damals sind heute die Veteranen. Wer heute kommt, braucht nicht die ganze mühsame Vorgeschichte zu kennen. Wer jedoch die ganze Wegstrecke überblickt, erkennt mit Freuden, wieviel Vertrauen und Verständnis gewachsen ist - zwischen Lutheranern und Reformierten, Katholiken und Evangelischen, Franzosen, Polen und Deutschen - was sich nicht aus Büchern lernen lässt.

So erwarten wir in Gliwice nicht nur die Bilanz nach dreizehn Begegnungen, sondern wir freuen uns vor allem wieder auf die Gelegenheit, ohne hemmende Sprachschranken miteinander zu reden, zu singen, zu beten, zu tanzen, zu feiern. Da gleichzeitig das 3. Ökumenische Esperanto-Jugendlager - nach Unterkirnach im Schwarzwald und Taizé in Burgund - in Gliwice stattfindet, wird es keine Seniorenversammlung werden - obwohl es für unsre Kongresse keine Altersgrenzen gibt. Wem fällt nicht ein, welchen frischen Wind die 90-jährige Engländerin, von ihren Freunden liebevoll Shorty genannt, in Nantes hereingebracht hat - bis zu einem eigenen Beitrag beim Bunten Abend.

Für Anfänger mit Vorkenntnissen werden auch Sprachkurse angeboten. Es wäre jedoch nicht sinnvoll, wenn jemand nur als Tourist käme. Weil es für Familien und Gruppen sehr ungewöhnliche Ermäßigungen gibt, empfiehlt es sich, Verwandte und Freunde mit einzuladen und rasch mit dem Esperanto-Lernen anzufangen. (Familien und Gruppen mit einem oder zwei verantwortlichen Erwachsenen können bis zu sechs Personen umfassen und sie bezahlen für die ganze Woche außer der Anmeldegebühr nur noch 85 DM pro Person, im Jugendlager 50 DM). Die Jugendlichen wohnen für sich, jedoch im selben Gebäude. Die Einzelheiten sind dem Anmeldezettel zu entnehmen (Siehe Beilage, auch bei Pfarrer Eichkorn erhältlich). Bis zum 31.3.1999 gilt die ermäßigte Anmeldegebühr von 70 DM pro Person (nachher 90). - Das Jugendlager hat noch wesentlich günstigere Preise und Reisekostenzuschüsse - erkundigen Sie sich möglichst zeitig.
 

  • Das vorläufige Programm orientiert sich an den bisherigen Erfahrungen und versucht, so vielseitig wie möglich zu sein: In der Regel findet für Frühaufsteher eine Messfeier um 6.45 h statt, 7.45 h die gemeinsame Morgenandacht in unterschiedlichen Formen, 8.15 ist Frühstück, 9 h Offenes Singen, 10 und 11 h Vorträge und Diskussionen, 12 h Mittagsgebet, 12.30 Mittagessen, 15 h Folkloretänze, 16 und 17 h Referate und Aussprachen, 18.15 Abendessen, 20 h kulturelles Abendprogramm, 21.35 Abendgebet. Dieser Rahmen hat sich bewährt und wird elastisch auf die Möglichkeiten und Angebote des Ortes abgestimmt. Bei der Anmeldung können eigene Beiträge zum Thema angeboten werden. Es ist jedesmal ein besonderes Erlebnis, wie in dem dürren Gerüst des vorgegebenen Programmrahmens ökumenisches Leben im besten Sinne erblüht und schon nicht selten aus den vielen Mosaiksteinchen ein richtiges Gesamtkunstwerk entstanden ist.


  • Aalen - Ort der Ökumene und der Kultur

    In der Regel findet einmal im Monat in Stuttgart in der Katharinenkirche (dort als die englische Kirche bekannt, da sie von den Anglikanern erbaut wurde) ein ökumenischer Gottesdienst auf Esperanto statt. Die Teilnehmer kommen teilweise von weit her. Sie dokumentieren damit ihre Zugehörigkeit zu einer weit verstreuten Gemeinde, die zwar alljährlich bei Tagungen und Kongressen besonders sichtbar und zahlreich in Erscheinung tritt, aber auch das Jahr hindurch in Freiburg und Speyer, in Rimini und London und Bournemouth und anderorts Gottesdienst feiert. Im vergangenen Juni blieb Stuttgart allerdings geschlossen - man traf sich in Aalen in der historischen Johanneskirche, zu einem zweisprachig angelegten Gottesdienst. Das sorgfältig ausgearbeitete Liturgieheft enthielt alle Lieder und Texte parallel auf Esperanto und Deutsch. Die Predigt freilich wurde nur auf Esperanto gehalten. Auch im Jahr 1999 ist vorgesehen, einmal statt nach Stuttgart nach Aalen zu gehen.
     

  • Aalen ist für Esperanto-Sprecher nämlich ein besonderer Ort. Dort hat im Torhaus in der Stadtbücherei die Deutsche Esperanto-Bibliothek ihren Sitz, eine Fachbibliothek für Esperanto und Interlinguistik überhaupt. Mit ihrer Fernleihe kann sie nicht selten Wünsche erfüllen, nachdem der Leihzettel eine vergebliche Rundreise durch alle deutschen Universitätsbibliotheken gemacht hat. Dort ist auch der Sitz der FAME-Stiftung, die alle zwei Jahre den mit 10 000 DM dotierten Kulturpreis der Stadt Aalen vergibt. Die Preisträgerin von 1998 war Dr. Marjorie Boulton aus Oxford. Die Pädagagogin und Literatin hat mehrere Lehrbücher über englische Literatur verfasst. Ihre zahlreichen Gedichtbände enthalten jedoch ausschließlich original in Esperanto entstandene Texte. Sie waren in einer Buchausstellung der Stadtbibliothek zu sehen. Die Preisverleihung nahm OB Ulrich Pfeifle persönlich vor, die Laudatio hielt Baldur Ragnarsson, selbst ausgewiesener Esperanto-Dichter und Mitarbeiter im isländischen Kultusministerium. Er war eigens aus Rejkjavik angereist. Die Dichterin hob in ihrer Dankesrede hervor, wie wenig sie es sich einst hätte träumen lassen, einmal einen deutschen Kulturpreis zu erhalten: vor mehr als 50 Jahren saß sie mit ihren Eltern im Luftschutzkeller, während Explosionen die Erde erschütterten und deutsche Bomben einschlugen. "Ich erinnere mich, wie schwer ich es mit einigen Schulkameraden hatte, weil ich darauf bestand, dass wir nicht das deutsche Volk hassen sollten, das selber litt und brutal unterdrückt war, sondern nur das damalige Regime. Wahrscheinlich dachte ich schon damals wie eine Esperantistin, obwohl ich noch nichts von Esperanto wusste."


  • Die Sprache der internationalen Freundschaft

    Was hat man eigentlich vom Esperanto, wo doch eine allgemeine Einführung etwa in den Schulen so weit entfernt ist, dass es kaum realistisch ist, überhaupt damit zu rechnen? Wer die Sprache in seinem Alltag praktiziert, wird eine Vielzahl von Antworten geben, die selten deckungsgleich sind. Nicht wenige aber werden auf lebenslange Freundschaften mit Menschen aus andern Lebensumständen und anderen Kulturkreisen verweisen, denen sie ohne Esperanto nie begegnet wären. Die zahllosen flüchtigen Bekanntschaften bei solchen Treffen sind sicher auch nicht wertlos, aber es geht hier um tiefere und dauerhafte Beziehungen.
     

  • Zwei von denen, die in Ost und West, auch in der Zeit des kalten Krieges, viele Herzen gewonnen haben, sind jetzt im selben Jahr 1998 verstorben: Anna Alamo-Sandgren in Schweden und Jelly Koopmans-Schotanus in den Niederlanden.

  • Jelly Koopmans-Schotanus
     
  • gehörte der reformierten Kirche in den Niederlanden an. Als Laienpredigerin hat sie bis ins Alter bei vielen Gottesdiensten den Pfarrer vertreten und bei internationalen Kongressen auf Esperanto die Predigt gehalten. Viele haben ihre Stimme im Radio gehört, wenn sie die Esperanto-Programme aus Hilversum mit einem Choral eröffnete. "Malgranda Paradizo" stand auf der Haustür der Koopmans - "Kleines Paradies". Ihr Mann, der Lehrer Wim Koopmans, teilte die internationale und ökumenische Begeisterung seiner Frau; die Kinder Benata, Donita, Felicxa und Espero sind alle mit Esperanto aufgewachsen und von Kindesbeinen an mit ihren folkloristischen Beiträgen nicht nur passive Teilnehmer von internationalen Tagungen gewesen. Im Katalog der Aalener Esperanto-Bibliothek (der auch über das Internet einzusehen ist), findet sich ihr Name an vier Stellen. Einer der Titel erscheint in deutscher Sprache - "Bete mit mir". Gebete für jeden Tag des Jahres. Wahrscheinlich haben es nicht viele bemerkt, die das Büchlein von ihrem Pfarrer in der ganzen Bundesrepublik zum Geburtstag bekommen haben: es handelt sich um eine Übersetzung aus dem Esperanto-Original! Pfarrer Dietrich Böning, der damalige Vorsitzende der deutschen Landesabteilung von KELI hat sie angefertigt, im Verlag des Rauhen Hauses in Hamburg ist sie 1980 erschienen. Sie wurde in hoher Auflage und ansprechender Aufmachung verbreitet - schöner als die bescheidene Originalausgabe von Jelly.

  • Anna Alamo-Sandgren

    Nur einmal hatte KELI in der Person von Anna Alamo-Sandgren eine fest angestellte Reisesekretärin (dass sie dafür nur ein besseres Taschengeld bekam, hat sie mit vielen kirchlichen Mitarbeitern der damaligen Zeit gemeinsam). Als Anna Hendriksson ist sie auf der Insel Gotland aufgewachsen. Von Esperanto wollte sie überhaupt nichts wissen. Nur um ihren Bruder zu besuchen, fuhr sie 1934 zum Kongress nach Stockholm - aber was sie dort sah und erlebte, überzeugte sie. Sie lernte die Sprache so gründlich, dass ihre Zuhörer später das Gefühl hatten: Die redet in ihrer Muttersprache! Als der Eiserne Vorhang noch nahezu undurchdringlich war, stellte sie Erik Carlén, Chef der Ytong-Leichtbetonwerke und Pionier der christlichen Esperanto-Arbeit in Schweden, als Reisesekretärin für KELI ein. Im Sommer 1947 erhielt sie eine Einladung in die Tschechoslowakei zu einer Vortragsreise über ihr Land. Als Bürgerin aus dem neutralen Schweden kam sie auch in viele andere Ostländer und konnte dort Leute besuchen, die einmal mit dem christlichen Esperanto-Bund in Verbindung standen, oder die durch die Schriftenmission ihres Mannes Karl-Olof Sandgren Erfahrungen mit Esperanto im Dienst des Evangeliums gemacht hatten. Daheim in Schweden gehörte sie dann mit ihren lebendigen Reiseberichten zu den am meisten gefragten Referenten bei den Volkshochschulen und kirchlichen Bildungseinrichtungen. Die Verleihung des Stockholmer Friedenspreises war die wichtigste öffentliche Anerkennung ihres Wirkens. Sie selbst hat wenig geschrieben. Das machte ihr Mann, der mit dem Versand von esperantosprachigen Schriften - Traktaten, Neuen Testamenten und Bibeln - im Laufe der Zeit Kontakte nach 130 Ländern unterhielt. Er arbeitete auch alle ihre Reisepläne aus, sie brauchte sie nur noch nach Tag und Uhrzeit auszuführen. Ihre Rednergabe und ihre Fähigkeit, das Erlebte anschaulich wiederzugeben, öffnete ihr viele Herzen.

    Im Kirchenbezirk Calw reiste sie zwei Wochen lang, zusammen mit ihrer jungen Mitarbeiterin Ingalil Nilsson, von einem Ort zum andern, zu Schulklassen und Gemeindeabenden. Dolmetschanlagen gab es nirgends, und so musste der damalige Gechinger Gemeindepfarrer Adolf Burkhardt jeweils Satz für Satz übersetzen, was ihrem Redefluss aber kaum Abbruch tat.
     

  • Nun ist sie im Sommer verstorben, im 91. Lebensjahr. Ihre vielen Freunde in aller Welt werden liebevoll von Anna reden, solange sie selbst das Leben haben.

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    Kirchentag in Stuttgart - Markt der Möglichkeiten
     
  • Der Kirchentag 1999 findet vom 16.-20. Juni in Stuttgart statt. Die Arbeitsgruppe aus IKUE, KELI und der Deutschen Esperanto-Jugend hat sich wieder wie bei anderen Kirchentagen und Katholikentagen um einen Stand auf dem "Markt der Möglichkeiten" beworben. Inzwischen hat sie auch eine Zusage bekommen. Die Hürden, vor allem die finanziellen, sind freilich höher als früher. Dennoch sind wir zuversichtlich, die Aufgabe bewältigen zu können. Wir brauchen dazu die Hilfe von Leuten, die bereit sind, die Sache mit einer Spende zu unterstützen, auch wenn sie nicht selber nach Stuttgart kommen können. Ob es auch einen ökumenischen Gottesdienst so wie damals in München geben wird, steht im Augenblick nicht fest. Aber alle Kirchentagsbesucher laden wir heute schon ein, uns an unsrem Stand zu besuchen. Auch Mitarbeiter sind gesucht und begehrt. Wer am Stand mitarbeitet, muss zwar auf manches Programmangebot verzichten. Aber je mehr Leute mitarbeiten, desto leichter lassen sich Wünsche und Pflichten vereinbaren. Wer die Kirchentagsarbeit finanziell fördern kann, sei jetzt schon herzlich bedankt (Sonderkonto Esperanto, Astrid Hanke, Westerland/Sylt; Postgiro Hamburg Nr. 1092 04-206, BLZ 200 100 20).

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    Don Duilio Magnani 70 Jahre alt.
     
  • Dr. Serio Boschin in Trevisio redigiert unter dem Titel "Katolika Sento" ein vorzügliches Blatt vorwiegend in italienischer Sprache - unserem ÖkEsFo in der Zielsetzung ähnlich, aber wir könnten neidisch werden über die ansprechende Aufmachung, mit Bildern. In einer der letzten Nummern wurde der Brief im Faksimile abgedruckt, den der Vorsitzende der Konferenz der Europäischen Bischofskonferenzen, Kardinal Vlk, an den Ehrenvorsitzenden von IKUE, Don Duilio Magnani, zu seinem 70. Geburtstag geschrieben hat - auf Esperanto! Don Duilio gehörte auch zu der ökumenischen Esperanto-Gruppe, die in Graz bei der Europäischen Versammlung mitwirkte. Dass es ein amtliches Messbuch in Esperanto gibt, ist weitgehend seinem unermüdlichen, auch finanziellen, Einsatz zu verdanken. - Erzbischof Dr. Miloslav Vlk ist nicht der einzige Kardinal, der aktiv Esperanto beherrscht. Wie ebenfalls "Katolika Sento" mitteilt, zelebrierte beim 12. Jahreskongress der italienischen Katholiken im vergangenen August der Erzbischof von Genua, Kardinal Dionigi Tettamanzi eine Messe und predigte auf Esperanto. In seinem Grußwort sagte er: "Esperanto enthält schon in sich eine echte und eigene Hoffnungsbotschaft. Geschwisterliche Beziehungen anzuknüpfen gehört zur Neuevangelisierung der Welt. Jeder von Ihnen möge sich an dieser Front persönlich gerufen fühlen."

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    Ein Gruß aus Estland

    Unser ÖkEsFo kommt, wie Sie wissen, aus Kostengründen auf dem Umweg über Tallinn zu Ihnen. Deshalb dauert es auch recht lang, bis eine Nummer schließlich den Weg von Villingen in Ihren Briefkasten gefunden hat - viele Wochen später als in den Briefkästen des Internet. Die Arbeit in Tallinn macht unser Freund Endel Ojasild, der zuletzt mit Jugendlichen beim Lager JET'97 im Schwarzwald dabei war. Hier ein Auszug (aus dem Esperanto übersetzt) aus seinem letzten Brief:

    "Das 125. Jubiläum der Kirche in Nissi ist wohlgelungen. Es waren auch zahlreiche Gäste aus Deutschland, Dänemark, Norwegen und Finnland da. Am ersten Tag, einem Samstag, organisierten wir für sie eine Busfahrt durch das Kirchspiel. Unter den auswärtigen Gästen befand sich auch Baron von Stackelberg aus Deutschland. Er spricht auch sehr gut estnisch und hat unterwegs viel von seiner einstigen Heimat erzählt. Den weitesten Weg hatte ein Este zurückgelegt, der jetzt Sänger und Pfarrer in den USA ist; er war einst als Kind in einem Heim bei Nissi. Beim Festgottesdienst sang er sehr schön mit Orgelbegleitung. Mit Hilfe von deutschen Freunden konnten wir auch die Orgel erneuern, die jetzt zu den besten Orgeln in ganz Estland zählt. Vor 125 Jahren wurde sie von einem örtlichen Orgelbauer gebaut, der auch Küster der Kirchengemeinde war, aber jetzt ließ sich in ganz Estland niemand aufzutreiben, der sie hätte instandsetzen können. Deshalb schickte man Teile der Orgel sogar nach Deutschland, und deutsche Orgelbauer waren auch einigemale in Nissi.
     

  • Meine Broschüre über die Geschichte der Kirche wurde leider von der Druckerei verpfuscht. Wir hatten nicht genug Geld, um eine bessere Druckerei zu beauftragen. Ich mache jetzt mit meinen Nachforschungen über die Geschichte des Kirchspiels weiter, damit wenigstens ein umfangreiches Manuskript entsteht. Dazu halte ich mich fast jeden Tag in einer Bibliothek oder einem Archiv auf. Natürlich gibt es für diese Arbeit keine Entlohnung. (Doch, voriges Jahr fand sich die Möglichkeit, mir 3000 EEK zu geben). Aber normalerweise trage ich die Fahrtkosten und die Kosten für die Kopien verschiedener Urkunden selbst. Aber die Tätigkeit an sich ist mir genug. Mit den besten Grüßen, Endel Ojasild.

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    Von der Tätigkeit der Liturgiekommission
     
  • An verschiedenen Orten, meist aber im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg, oder in St. Lioba in Freiburg, kommt die Ökumenische Liturgiekommission zusammen, die an einem umfangreichen Buch mit Liedern und gottesdienstlichen Texten arbeitet. Es gibt ja inzwischen so gut wie alles, was man für evangelische oder katholische Gottesdienste braucht - die Bibel, mehrere Gesangbücher, einige Liedhefte, und nicht zuletzt das amtliche römisch-katholische Messbuch. Manche der Texte, vor allem die Lieder, die großenteils Übersetzungen aus einer Vielzahl von Sprachen darstellen, bedürfen der Überprüfung und Überarbeitung. Dieser Aufgabe haben sich vor allem OStR Albrecht Kronenberger (rk) und Adolf Burkhardt (ev.) gestellt. Bei jeweils mehrtätigen Arbeitstagungen sind viele Verbesserungen eingebracht worden. Proben der Arbeit sind das gelbe Liturgieheft für die 2. Europäische Ökumenische Versammlung in Graz, Gesänge aus Taizé und ein Messformular. Auch beim Kongress in Nantes lagen Proben der Ergebnisse vor. Den Gebetsteil mit Psalmen und Andachten besorgt Sr. Theotima Rotthaus OSB in Freiburg-Günterstal, um die Texte des Messbuchs samt Lektionar hat Pater Hatto von Hatzfeld schon viel gearbeitet. Die gregorianische Notierung der Psalmen besorgt P. Willibald Kuhnigk OSB. An einzelnen Sitzungen beteiligten sich Studiendirektor Helmut Rössler, Pfarrer Bernhard Eichkorn, Grete Burkhardt und Erika Discher. Das Buch, das 1.000 Seiten nicht überschreiten sollte, wird auf Bibeldruckpapier gedruckt. Über den genauen Inhalt sind noch mehrere Arbeitstagungen nötig - Termine in Freiburg und auf dem Kirchberg sind bereits vorgemerkt.

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    Wer einen Internetanschluß einrichtet bzw. eingerichtet hat, möge es bitte per Netzbrief (e-Mail) mitteilen an <Bernhard.Eichkorn@esperanto.de>. ÖkEsFo wird dann sogleich nach Erstellung zugänglich unter <http://home.t-online.de/home/st-fidelis>, denn wir teilen sein Erscheinen gleich per Netzbrief mit. Sie haben den Inhalt des ÖkEsFo 5-6 Wochen früher, und wir sparen das Porto und die Arbeit des Verschickens. Zum Auslegen, Weitergeben u.ä. kann man auch beides haben, Netzbrief und Postbrief.


    Beilage (siehe endgültige Einladung im Internet)
    Dieser Nummer liegt die Einladung zum 14. Ökumenischen Esperanto-Kongress in Gliwice (Gleiwitz) bei. Siehe Leitartikel: "..damit sie alle eins seien.." Gliwice (Gleiwitz) wartet auf uns. Unter demselben Dach findet das 3.Ökumenische Esperanto-Jugendlager JET'99 statt, das aber ein eigenes Jugendprogramm hat. Man kann sich mit demselben Anmeldezettel für beide Veranstaltungen anmelden. Für das Jugendlager JET'99 wird aber auch eine gesonderte Einladung erscheinen. Alle Informationen erhalten Sie bei Pfarrer Bernhard Eichkorn <Bernhard.Eichkorn@esperanto.de>, Postadresse unten.


    Impressum

    Herausgeber: Adolf Burkhardt und Bernhard Eichkorn < Bernhard.Eichkorn@esperanto.de >.

    Alle Zuschriften für den Inhalt: an Adolf Burkhardt, Gimpelweg 1, D­73235 Weilheim an der Teck. Tel./Fax 0/7023-72413. Nicht gezeichnete Artikel verantwortet A. Burkhardt; die gezeichneten Artikel verantworten die Unterzeichneten.

    Zuschriften zur Adressenliste: an Bernhard Eichkorn, St. Fidelis, Romäusring 20. D­78050 VS-Villingen. Netzanschrift: Bernhard.Eichkorn@esperanto.de. Tel. 0/7721-22073, Fax 0/7721/22074.

    Kuvertierung und Versand: Endel Ojasild, Pk 24, EE-0090 Tallinn, Estland

    Spenden helfen uns weitermachen. Sie erhalten bei Beträgen über 10.­DM eine Spendenbescheinigung der Pfarrei St. Fidelis für das Finanzamt. Bei 10 oder 20 DM empfiehlt es sich, den Geldschein einem gut verschlossenen gewöhnlichen Brief beizulegen. Sie sparen so die im Verhältnis hohen Überweisungsgebühren, insbesondere bei Banküberweisungen und aus dem Ausland. Bei über 400 Briefen seit 8 Jahren sind uns keine Verluste auf dem Postweg bekannt geworden.

    Vergelts Gott für jede Hilfe, ob neue Adressen, ob Spende. Durch Völkerverständigung festigen wir den Frieden unter den Völkern. Esperanto ist hierzu ein ganz hervorragendes Hilfsmittel. Schicken Sie uns Adressen von Personen, die Interesse für Esperanto in der Kirche äußern. Sie bekommen dann zweimal eine Probenummer zugeschickt mit der Bitte, sich bei Dauerinteresse einmal schriftlich zu melden.

    Konten: B. Eichkorn, Sparkasse VS (BLZ 694 500 65) Kto-Nr. 1041 2089 oder: Postbank Stuttgart Nr. 211 93-704 B. Eichkorn, auch echk-x bei UEA.
     


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