Ökumenisches Esperanto-Forum


Nummer 38 -  10. Jahrgang  -  Juni 2000
Inhalt:
Bulgarien braucht unsere Solidarität  -  Ein Bericht von Jacques Tuinder über seine Arbeit für Blinde
ADORU ohne neue Lieder? - Wer hilft, die Abdruckgebühren für neue Lieder in unserem Gottesdienstbuch zu bezahlen?
Besuch in Zagreb - Vorbereitungen für den 15. Ökumenischen Esperanto-Kongress  Zagreb Juli 2001
KELI und IKUE im Internet
Vom 4. europäischen Esperanto-Kongress  Kurzbericht
Weihbischof Miziolek gestorben
Kirchentag 2001 in Frankfurt  Wir werden dabei sein
Letero el Taizé  Wer abonniert ihn?
Impressum

Bulgarien braucht unsere Solidarität
Ein Bericht von Jacques Tuinder

Am 5. November des vorigen Jahres reiste Jacques Tuinder, der Gründer und jetzige Vorsitzende der Stichting Zienderogen (Stiftung "Evidente - Sehenden Auges") zum zweiten Mal nach Bulgarien. In seiner Begleitung war als sein stets einsatzbereiter Berater der blinde Holländer Jan Verheule. Hauptzweck der Reise war, eine blinde, begabte, aber arbeitslose Frau - sie hatte gerade ihren Universitätsabschluss in Englisch gemacht - mit einem kompletten Braille-Computer zu überraschen. Im Juni 1999 hatten sie auf gleiche Weise einen zweifach behinderten Esperanto-Freund glücklich gemacht - er kann nicht sehen und hat keine Hände.

Der Direktor spricht Esperanto

Das Zweigespann besuchte drei Städte. In Plovdiv trafen sie sich mit Leuten des Vorbereitungsausschusses für den Internationalen Kongress blinder Esperantisten 2000. Die Zusammenkunft fand im Rehabilitationszentrum statt, dessen (blinder) Direktor perfekt Esperanto spricht. Während ihres Aufenthalts war "la bona lingvo" ("Die gute Sprache", in Anspielung auf einen Buchtitel von Claude Piron, Genf) oft von Nutzen und bestätigte ihre bekannte Rolle als Stifterin von Freundschaften. Es verdient Erwähnung, dass dieses Zentrum sehr wertvolle Unterstützung aus den Niederlanden erfahren hat, so augenfällig, dass man hätte meinen können, man sei in einer niederländischen Einrichtung (obwohl wegen der Wirtschaftskrise noch sehr viel fehlt oder nicht ausreicht).

Viele blinde Kinder
Die zweite Stadt, der die Botschafter von "Evidente" einen Besuch abstatteten, war Gabrovo. Dort trafen sie zusammen mit einem Freund, den "Evidente" vor vielen Jahren zu einer komplizierten Augenoperation nach Holland eingeladen hatten. Sie waren bei seiner Familie zu Gast. Man organisierte eine Begegnung mit dem Blindenverband. Dabei zeigt sich, dass sich die Lage für die Sehbehinderten von Tag zu Tag verschlimmert. Es gibt ziemlich viele blinde Kinder, um deren Weiterbildung sich vorwiegend Freiwillige bemühen. Dies ist nicht einfach, denn es herrscht ein chronischer Mangel an Lehrmitteln und anderen Hilfen.
Wie Engel vom Himmel
Am letzten Tag waren die beiden in Sofia, wo sie eine sehr gute und herzliche Begegnung mit zwei sehr freundlichen und gastfreien leitenden Persönlichkeiten der Bulgarischen Vereinigung von Sehbehinderten hatten, dem Abteilungsleiter Dr. Morfi Skarlatov und dem blinden Vizepräsidenten Vladislav Katsarski. Diese empfingen die holländischen Gäste wie "Engel vom Himmel", denn die Organisation kämpft gegen ganze Gebirge von Sorgen, Hindernissen und Problemen. Überall war zu hören, dass arbeitende Menschen schon seit Monaten keinen Lohn mehr bekommen haben. Dabei ist zu bedenken, dass die Angestellten in Krankenhäusern, Schulen und Einrichtungen für ihre Arbeit, die sie oft unter beklagenswerten Bedingungen erbringen, nur eine minimale Entlohnung erhalten. "Gott segne Euch, aber bitte helft uns, denn wir können unseren Aufgaben nicht mehr gerecht werden. Wir brauchen eine bessere Ausstattung, und hauptsächlich und dringend brauchen wir Blindenschriftpapier; wir können keine Lehrbücher und keine Zeitungen und Zeitschriften mehr herstellen. Machen Sie unsere schrecklichen Lebensbedingungen vernehmlich bekannt!"
Hilfe von der Königin
Wir Holländer hörten überall, dass der Staatsbesuch unserer Königin auf das bulgarische Volk einen tiefen Eindruck gemacht habe. Darauf hin entstand bei uns, die wir beide die Auszeichnung "Ritter des Ordens von Oranje-Nassau" erhalten haben, der Gedanke, an Königin Beatrix einen Brief zu schreiben und sie zu bitten, die Hilfe, die unsere Stiftung "Evidente" den bulgarischen Blinden und Sehbehinderten zukommen lassen möchte, finanziell zu unterstützen.
Erhoffte Hilfen
Nach seiner Rückkehr nahm der "Evidente"-Vorsitzende sogleich Verbindung auf mit den Freunden, die so viel getan haben, um für Albanien eine Braille-Druckerei zu beschaffen, die inzwischen hervorragend funktioniert. Er hofft auf ihre Hilfe auch für Bulgarien. In der Hoffnung, dass auch die Mitglieder von KELI und IKUE weiterhin zu der Sache stehen werden, ging schon eine Bestellung auf Braille-Papier im Wert von 5.000 US-Dollar nach Prag. Und weil es in Sofia kein Gerät gibt, das Blindenschrift auf beiden Seiten drucken kann, versprach "Evidente", nach einem solchen Apparat Ausschau zu halten. Und dem Himmel sei Dank, er ließ sich rasch finden, und sogar zu einem Freundschaftspreis. Und das größte Wunder ist, dass dieselben großherzigen Leute, die so viele Jahre sich in Albanien eingesetzt haben, dies jetzt auch in Bulgarien tun wollen. Und sie werden nicht nur materielle Hilfe leisten, sondern ihre persönlichen Kenntnisse und Erfahrungen einbringen. Wie könnte man dem aufopferungsbereiten Ehepaar Mathilde und Hans Baumann und dem Braille-Zentrum PROSON in Ermelo für seinen großzügigen Beitrag angemessen danken?

Und noch etwas: am 26. Januar reiste Cor Dekker, Schriftführer von "Evidente" und in erster Linie verantwortlich für alle Aufbauprojekte, nach Tirana in Albanien, nicht nur zur Überwachung der bereits ausgeführten Arbeiten im dortigen Blindenheim, sondern auch, um eigenhändig alles Getane - wie soll man es verständnisvoll ausdrücken? - nach seinen eigenen fachmännischen Maßstäben vollends in Ordnung zu bringen.

Ganz zuletzt: der Neubau der Blindenschule mit Internat in Batticaloa in der Nordostprovinz von Sri Lanka macht gute Fortschritte.

(Aus dem Esperanto-Original übersetzt, A.Bh.)

ADORU ohne neue Lieder?
Es steht zu befürchten, dass wegen der Gebühren für die Abdruckrechte die Anzahl der vorgesehenen neueren Lieder stark eingeschränkt werden muss. 50 bis 100 DM ist das wenigste, was wir für die Abdruckrechte eines Liedes oder Kanons bezahlen müssen. Wenn ein Lied zu viel kostet, muss es in der Regel draußen bleiben, - außer es fände sich ein Sponsor. Und diesen Gedanken möchte ich Ihnen jetzt vortragen. Manche haben schon in ihrem Vermächtnis eine Zuwendung für die christliche Esperanto-Arbeit vorgesehen, und das verdient Beachtung und Nachahmung. Wir wünschen allen ein langes Leben, aber jedes Jahr müssen uns gute Freunde verlassen - und sie hinterlassen etwas Bleibendes über den Tod hinaus, wenn sie eine gute Sache unterstützen. Wie wäre es aber, wenn Sie schon jetzt etwas tun würden, das Bestand hat? Sollten Lieder ins Buch wie "Die Nacht ist vorgedrungen", "Er weckt mich alle Morgen", "Danke für diesen guten Morgen", "Gehe ein in deinem Frieden", "Unser Leben sei ein Fest", "Von guten Mächten wunderbar geborgen"? - Diese und viele andere, für die gute Übertragungen vorliegen, kosten Gebühren. Müssen wir sie deshalb weglassen? Die Lieder von Martin Luther, Friedrich Spee, Paul Gerhardt und Isaac Watts kosten nichts als unsere Arbeit. Da ist die Wahl an sich klar. Aber es wäre jammerschade. Noch ist es nicht zu spät, doch viel Zeit bleibt nicht. Ich kann nicht versprechen, dass dann unter dem betreffenden Lied stehen wird: "Die Aufnahme dieses Liedes wurde möglich durch die Übernahme der Abdruckgebühren in Höhe von -- DM durch XY". Im Buch können wir das wohl nicht abdrucken, - aber warum nicht im ÖkEsFo? Wenn Sie Gefallen an dem Gedanken haben, setzen Sie sich doch bitte bald mit Adolf Burkhardt in Verbindung.

Besuch in Zagreb 21.-24. März 2000

Sehr gut hatte Marija Belosxevicx einen zweitägigen Besuch von Bernhard Eichkorn und Adolf Burkhardt, beide Mitglieder der Ökumenischen Kommission von IKUE und KELI, in der kroatischen Hauptstadt Zagreb vorbereitet. Es ging darum, die Möglichkeiten für einen ökumenischen Esperanto-Kongress 2001 zu erkunden.

Hier einige Auszüge aus meinen Tagebuchnotizen:

21. März. Pünktlich zur geplanten Zeit fährt Bernhards Corsa in den Hof des für uns reservierten Hotels Ilica, wo wir zwei Nächte verbringen werden.

22. März. Bernhard wird heute 66. Sein Festtag wird ein voller Arbeitstag. Vor der Kathedrale treffen wir mit Prof. Dr. Jure Zeveticx zusammen. Er ist Sekretär der ökumenischen Kommission der kroatischen Bischofskonferenz und Vorsitzender des ökumenischen Rats von Zagreb. An der katholisch-theologischen Fakultät lehrt er Ökumenik! Er hat in Wien studiert und spricht ausgezeichnet Deutsch. Er begleitet uns zu Weihbischof Dr. Vlado Kosxicx. Wir haben ein langes und freundschaftliches Gespräch. Marija dolmetscht zwischen Esperanto und Kroatisch, wo Deutsch nicht ausreicht. Wir sondieren die Möglichkeit eines ökumenischen Esperanto-Kongresses in Zagreb 15.-21 Juli 2001, in der Woche vor dem Esperanto-Weltkongress. Dann begleitet uns Dr. Zeveticx zum amtierenden lutherischen Bischof Andreas Luksxa (Bischof Deutsch ist vor wenigen Wochen verstorben, die Neuwahl durch die Synode hat noch nicht stattgefunden). Seine Kirche ist durch die Kriegsereignisse von 600 000 Mitgliedern auf 5 000 zusammengeschrumpft. Alles Eigentum, auch die Kirchen, wurden enteignet. Die Christuskirche wurde von der Stadt Zagreb an die Kirche geschenkweise zurückgegeben. Die kleine theologische Matthias-Flacius-Illyricus-Fakultät residiert gleich daneben. Wir besichtigen die Christus-Kirche. Pfarrer Richard Hoppe aus Schlesien, der damalige Sekretär der deutschen KELI-Landesabteilung, hat dort 1953 beim Esperanto-Weltkongress den evangelischen Gottesdienst gehalten. Seine Gottesdienstordnung ist in der Bibliothek in Aalen erhalten.

Der Bischof hört es gerne, dass wir mindestens einen der Kongressgottesdienste in der Christuskirche abhalten möchten. Auch in die orthodoxe Kirche werfen wir einen Blick. Sie gehört zur serbischen Kirche, auch heute noch. Kurz gehen wir durch eine katholische Buchhandlung und staunen über die Fülle christlicher Literatur in kroatischer Sprache - Romano Guardini, Hans Urs von Balthasar, selbst von Jörg Zink "Wie wir beten können".

Nun gilt es, einen Tagungsort zu finden. Zwei Studentenheime besichtigen wir. Vieles ist recht ansprechend, aber es fehlt entweder ganz an Tagungsräumen, oder diese sind unerschwinglich teuer und dazu unpraktisch - und ohne Musikinstrumente. Deshalb besuchen wir am andern Tag das Priesterseminar, bis vor einem Jahr unter jesuitischer Leitung und nicht sehr gepflegt, jetzt aber dem bischöflichen Ordinariat unterstellt, das alles versucht, das große Anwesen zu renovieren. Wir haben den Eindruck: das wäre das Richtige - kein Luxus, aber das Nötige ist vorhanden, es ist sehr geräumig, besitzt mehrere Kapellen verschiedener Größe, es gibt Musikinstrumente, es hat Atmosphäre. Zwar gibt es Hindernisse - es sind Ferien und man müsste Personal anheuern. Aber dies scheint lösbar, wenn unser Antrag positiv beschieden werden sollte. Wer für die zweite Woche, beim Weltkongress, bleiben möchte, könnte dies auch tun, wenngleich ohne Verpflegung. Dazwischen hinein machten wir noch eine lange Ausfahrt zu dem Wallfahrtsort Maria Bistrice, den der Kongress sicher auch besuchen wird. Papst Johannes Paul hat dort den kroatischen Märtyrer-Kardinal Stepinac selig gesprochen. Der zweite Pfarrer zeigte uns die Kathedrale und den riesigen Platz dahinter für Gottesdienste im Freien, dazu die Arkaden mit vielen Votiv-Täfelchen, für Evangelische etwas Ungewohntes und für viele sicher etwas Neues. Wie hilfreich ist es da, wenn man stets jemanden fragen kann: Wie versteht ihr das? Was meint ihr damit? Was für Gefühle habt ihr dabei? Es wurde kühl. Auf kurvenreicher Straße - ich zählte 85 Kehren - ging's nach Zagreb zurück und anderntags, mit einem kurzen Zwischenhalt in Sloweniens Hauptstadt Lubljana und einer Übernachtung in Klagenfurt (wenige Häuser neben der Esperanto-Straße, wie wir am andern Morgen feststellten), in zügiger Fahrt, immer mit Bernhard am Steuer, zurück in die Heimat. Wir sind guter Zuversicht, dass sich die Reise gelohnt hat.


KELI und IKUE im Internet

In unserer Dezember-Nummer von 1998 hat Pfarrer Eichkorn darauf aufmerksam gemacht, dass das ÖkEsFo ab sofort gleich nach der Fertigstellung in seinen Netzseiten (homepage) zugänglich ist, wenn man ihm seine Netz-Anschrift mitteilt (Sein Netzanschrift heißt <Bernhard.Eichkorn@esperanto.de>. Auch der Inhalt aller früheren Nummern ist dort einzusehen; es ist manchmal ganz aufschlussreich, zu vergleichen, was man noch weiß, selbst für den Schriftleiter, der alles selbst getippt und es meistens auch selbst verfasst hat: http://home.t-online.de/home/st-fidelis/oekesfo.htm

Was im Internet inzwischen über Esperanto und auf Esperanto vorhanden ist, übersteigt alle Möglichkeiten des Suchens. Das Niveau ist aber auch sehr unterschiedlich. Alle, die Esperanto beherrschen, seien jedoch besonders hingewiesen auf einige Webseiten:

IKUE mit der Zweimonatszeitschrift "Espero Katolika" kann man unter der folgenden Netzadresse finden: <http://www.chez.com/espradio/ikue/ek.html>. Damit bekommt man auch Zugang zu den esperanto-sprachigen Sendungen von Radio Vaticana.

KELI mit der Zweimonatszeitschrift "Dia Regno" kann aufgerufen werden unter der Netzadresse <http://www.citeweb.net/filipo/keli/>, und von dort aus die ganze Bibel auf Esperanto unter der Adresse: <http://www.esperanto.nu/upsala/biblio/>.

Neben der Bibel sind dort u.a. aber auch alle Märchen von Hans Christian Andersen in der Übersetzung von L.L. Zamenhof zu lesen.

Jeden Tag verschickt Jerald Veit, der Autor eines Büchleins "365 Tagoj el la Biblio", aus den USA ein Bibelwort, und für Leute mit mehr Zeit täglich einen Leseplan, der in einem Jahr durch das ganze Alte Testament oder wahlweise das Neue durchführt. Zum 80. Geburtstag von Papst Johannes Paul am 26. Mai machte er besonders darauf aufmerksam und lud auch die evangelischen Christen ein, einen Glückwunsch nach Rom zu schicken. Seine Netzanschrift lautet: <jveit@execpc.com> Seine Homepage hat folgende Adresse <http:/www.execpc.com/-jveit/> und bringt Vorschläge zum täglichen Bibellesen außer auf Esperanto auch in folgenden Sprachen: englisch, deutsch, französisch, spanisch, portugiesisch, italienisch, niederländisch, schwedisch, polnisch und litauisch, sowie einmal in der Woche auch norwegisch, tschechisch und russisch.

Schließlich: auch der Schriftleiter hat jetzt Netzanschluss: <adolf.burkhardt.@t-online.de>


Vom 4. europäischen Esperanto-Kongress

Aus Oostende berichtete Anny Hartwig von einem reichhaltigen Programm vom 27. April bis 1. Mai, mit 300 Teilnehmern aus 20 Ländern. Den ökumenischen Gottesdienst in der Kapuzinerkirche leitete Oberstudienrat Pfarrer Albrecht Kronenberger aus der Diözese Speyer. Lesungen übernahmen Hella Lanka und Bertil Andreasson, beide KELI-Mitglieder, aus Deutschland bzw. Schweden.

Es wurde beschlossen, den nächsten europäischen Kongress 2002 in Verona abzuhalten. Die Landesverbände verzichten in diesem Fall auf eigene Kongresse. Da aber nun 2001 nicht besetzt ist, sind Vorbereitungen im Gange, die deutschen Esperanto-Freunde über Pfingsten 2001 nach Ludwigshafen am Rhein einzuladen.


Weihbischof Miziolek gestorben

In Warschau starb am 12. Mai nach längerer Krankheit Weihbischof Wladyslaw Miziolek. Sein Name steht unter dem Vorwort zum amtlichen Messbuch mit dem Datum "Warschau am Pfingstfest 1995". Wie weit der Weg zum Esperanto-Messbuch war, zeigen die weiteren in dem amtlichen Dokument abgedruckten Daten: Als Vorsitzender der Kommission hatte er am 15. Dezember 1988 den Antrag auf Genehmigung und kirchliche Billigung eingereicht, am 8. November 1990 kam das Dekret aus der Congregatio de cultu divino et disciplina sacramentorum, das unter Berufung auf ihn - "instante Excellentissimo Domino Ladislao Mizioek Episcopo titulari Praesidiensi et Auxiliari Varsaviensi, Commissionis liturgicae de lingua 'Esperanto' Praeside.." - grünes Licht gab.

Seine Schrift "Enkonduko al Ekumenaj problemoj" über den damaligen Stand der ökumenischen Bewegung und der rechtlichen Bestimmungen erschien 1978 bei IKUE in Rom mit einem Vorwort des KELI-Vorsitzenden Adolf Burkhardt.

Am Vorabend der deutschen Wiedervereinigung, am 29. September 1990, fand in Warschau in der Kirche St.Alexander bei den drei Kreuzen, in der jetzt auch die Totenmesse gehalten wurde, auf Esperanto ein ökumenischer Gottesdienst unter Leitung von Bischof Miziolek statt. Dabei wirkte auch der heutige Rektor der Theologischen Akademie Ek mit, Dr.Roman Forycki, der zu der Ökumenekommission von IKUE und KELI gehört. Es predigte Adolf Burkhardt und es sang der Esperanto-Chor "Muzilo". Unter den Gottesdienstbesuchern waren viele Teilnehmer einer internationalen Kulturwoche aus aller Herren Länder. Der ganze Gottesdienst wurde vom polnischen Rundfunk übertragen. In den Warschauer Tageszeitungen wurde hervorgehoben, dass dieser Gottesdienst in der Sprache stattfinde, die in Warschau ihren Geburtsort hat, und dass ein Deutscher die Predigt halte; es gab so kurz vor der Wiedervereinigung Deutschlands auch besorgte Stimmen. Der gütige Bischof wird den christlichen Esperantofreunden sehr fehlen, nicht nur den katholischen.


Kirchentag 2001 in Frankfurt

Bis diese Nummer in die Hände der Leser gelangt, ist der Hamburger Katholikentag mit den Beiträgen der Esperanto-Bewegung schon Geschichte. Aber die Gedanken der Mitarbeiter aus IKUE, KELI und Deutscher Esperanto-Jugend gehen schon weiter. Dr. Ulrich Matthias, mit Erzbischof Jakubinyi aus Rumänien einer der Redner in Hamburg, hat sich bereit erklärt, falls eine entsprechende Einladung erfolgt, auch beim Kirchentag in Frankfurt mitzuarbeiten und ein Referat zu halten. Auch an einen ökumenischen Gottesdienst ist gedacht, nachdem beim Stuttgarter Kirchentag die Feier in der Katharinenkirche sehr gut besucht war.


Letero el Taizé

Mehrere Ausgaben des Briefes, den Frère Roger Schütz von Zeit zu schreibt und in vielen Sprachen verbreitet, liegen auch in Esperanto vor. Wenn aus der Esperanto-Version eine ständige Einrichtung werden soll, braucht es Leute, die den Text bearbeiten und den Brief herstellen, und Leute, die ihr Interesse zeigen, den Brief lesen wollen und, ähnlich wie beim ÖkEsFo, von Zeit zu Zeit zu den Unkosten beitragen. Die erste Gruppe von Leuten ist vorhanden, von der zweiten erwartet dringend ein Lebenszeichen Reinhard Pflüger, Hermannstr. 3, 60318 Frankfurt, (Tel.069-5978467; Netz: RP.Esperanto@t-online.de) oder das ÖkEsFo, das dieses Vorhaben gerne unterstützt und Anfragen weiterleitet.


Impressum

Herausgeber: Adolf Burkhardt und Bernhard Eichkorn.

Zuschriften zum Inhalt: an Adolf Burkhardt, Gimpelweg 1, D­73235 Weilheim an der Teck. Tel./Fax 0/7023-72413. Netz: Adolf.Burkhardt@t-online.de
Zur Adressenliste: an Bernhard Eichkorn, St. Fidelis, Romäusring 20. D­78050 VS-Villingen. Tel. 0/7721-22073; Fax: 0/77221-22074. Netz: Bernhard.Eichkorn@esperanto.de.
ÖkEsFo-Archiv: http://home.t-online.de/home/st-fidelis
Kuvertierung und Versand: Endel Ojasild, Pk 24, EE-0090 Tallinn, Estland
Spenden helfen uns weitermachen. Sie erhalten bei Beträgen über 10.­DM eine Spendenbescheinigung der Pfarrei St. Fidelis für das Finanzam, weil die Betreuung des ÖkEsFo dienstlicher Auftrag von Pfarrer Eichkorn ist. Es empfiehlt sich, Geldscheine einem gewöhnlichen Brief beizulegen. Sie sparen so die im Verhältnis hohen Überweisungsgebühren. Trotz vielen solchen Briefen sind uns noch nie Verluste bekannt geworden.
Vergelts Gott für jede Hilfe, ob neue Adressen, ob Spenden. Schicken Sie uns Adressen von Personen, die Interesse für Esperanto in der Kirche äußern. Diese bekommen dann zweimal eine Probenummer zugeschickt mit der Bitte, sich bei Dauerinteresse einmal schriftlich zu melden.

Konten: B. Eichkorn, Sparkasse VS (BLZ 694 500 65) Kto-Nr. 1041 2089 oder: Postbank Stuttgart Nr. 211 93-704 B. Eichkorn, auch echk-x bei UEA.


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